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Stell dir vor, du könntest mit einer geheimen Zutat deine Fähigkeiten entfalten, Herausforderungen bewältigen und dein volles Potenzial nutzen. Wäre das nicht stark? Tatsächlich besitzt du diese Zutat schon: dein Mindset.
Aber was versteht man genau unter dem Mindset? Das Mindset setzt sich zusammen aus den eigenen Überzeugungen, Einstellungen und Ansichten. Es ist geprägt durch unsere Werte, unsere Ideologie und formt unser Denken. Es ist quasi wie eine Brille, durch die du die Welt wahrnimmst und auf sie reagierst. Das ist schonmal eine große Sache: Wie du denkst, hat Einfluss auf deine Wahrnehmung, Gefühle, darauffolgende Gedanken und dann deine Verhaltensreaktion. Also nicht unerheblich, sich das mal genauer anzuschauen.
Bestimmt hast du schonmal so Sätze gehört, wie: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr“, „Mathe konnte ich noch nie“, „Das habe ich auch früher nicht geschafft“. Solche Aussagen mögen dir bekannt vorkommen. Carol Dweck beschreibt diese Einstellung als das „fixed Mindset“. Damit ist die Einstellungen gemeint, dass sich die eigenen Fähigkeiten, Talente und insbesondere die Intelligenz nicht wirklich verändern können. Entweder du kannst es oder du kannst es nicht. Der Grundgedanke beschreibt, dass Menschen sich nicht über ein angeborenes Maß weiterentwickeln können.
Angenommen, du hättest ein „fixed Mindset“: Wenn du davon ausgehst, dass du faul oder aggressiv bist und das nun mal dein Verhalten ist, dann kannst du dich faul verhalten oder wütend ausrasten, ohne wirklich Verantwortung für dein Handeln zu übernehmen. Die Rechtfertigung ist dienlich: „So bin ich eben, das wurde mir schon in die Wiege gelegt“. Diese Sichtweise limitiert dich und dein Verhalten. Wenn du davon ausgehst, dass deine Fähigkeiten und Qualitäten unveränderbar sind, kannst du dich nur auf diese bestimmte Weise verhalten. Das schränkt deinen Handlungsspielraum und damit auch dich in deiner Potenzialentfaltung ein. Denn wenn du bei der kleinsten Herausforderung aufgibst und es rechtfertigst mit: „Dafür habe ich einfach kein Talent“, schränkst du deinen eigenen Handlungsspielraum ein. Damit entsteht eine selbsterfüllende Prophezeiung: Du denkst du kannst etwas nicht, machst es halbherzig und nicht ausdauernd, um dann festzustellen, dass du es ja eh nicht kannst. Dadurch drehst du dich im Kreis, wirst unglücklich und verhärtest deine Einstellung „Recht gehabt zu haben“.
Wenn du hingegen davon ausgehst, dass Fleiß und Übung deine Fähigkeiten verbessern können, hast du ein „growth Mindset“. Das Growth- Mindset, wie Carol Dweck es beschreibt, ist eine flexible Denkweise, die erlaubt Herausforderungen proaktiv anzugehen. Es ist die Überzeugung, dass Fähigkeiten und Intelligenz nicht in Stein gemeißelt sind, sondern mit Training und Aufwand weiterentwickelt werden können.
Typische Sätze, die das „growth Mindset“ widerspiegeln, sind zum Beispiel „Übung macht den Meister“, „Fehler sind Lernmöglichkeiten“ und „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“. Hier wird die Verantwortlichkeit für das eigene Handeln übernommen. Das Mindset birgt auch Gefahren mit sich. Weshalb viele Meschen an dem „fixed Mindset“ festhalten, ist die Angst zu scheitern. Denn, was wenn ich mich anstrenge und ich dennoch nicht die gewünschten Resultate erziehe? Das ist frustrierend und kann dem Ego ziemlich wehtun. Es ist ein Schutzmechanismus, damit der eigene Selbstwert in Takt gehalten werden kann. Wenn man nicht alles gibt, kann man sich immer noch sagen: „Ich habe es ja auch nicht wirklich versucht“ und kann sich somit beruhigen. Doch ob diese Ausreden einen glücklicher machen, möchte ich an dieser Stelle dich fragen.
Ob du denkst, du kannst es oder du kannst es nicht, du wirst auf jeden Fall recht behalten.
Henry Ford (Erfinder, Automobilpionier)

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Was kannst du tun, wenn du ein „growth Mindset“ erreichen möchtest?
- Reflektiere ehrlich: Wo kannst du wachsen und in welchen Bereichen bist du schon zufrieden?
- Sieh Fehler als Chance, indem du anschließend analysierst, was schief gegangen ist.
- Halte Versprechen an dich selbst: Selbstvertrauen wächst mit jeder eingehaltenen Zusage an dich selbst.
- Trenne tun vom Sein: Misserfolge definieren dich nicht.
- Belohne den Aufwand, nicht den Erfolg: So entwickelst du die Haltung, dass Bemühungen wertvoll sind, unabhängig vom Ergebnis.
- Sieh deine Zukunft nicht als Verlängerung deiner Vergangenheit: Nur weil du es noch nicht kannst, bedeutet nicht, dass du es nie lernen wirst.
- Fokussiere den Fortschritt: Achte auf das, was du bereits gelernt.
Abschließend möchte ich dir noch mitteilen, dass dein Mindset in unterschiedlichen Bereichen deines Lebens variieren kann. Vielleicht denkst du, dass du deine Leistung mit genügend Fleiß erhöhen kannst, aber Kreativität ist angeboren? Oder dass du deine sportlichen Leistungen erhöhen kannst, doch die Persönlichkeit unveränderlich ist?Wenn du etwas aus dem Artikel mitnimmst, dann das du dein Mindset verändern kannst und in jeden Moment bewusst wählen kannst, wie du denken möchtest. Dein Gehirn ist wie ein Muskel, den du trainieren kannst. Es braucht Wiederholung und Zeit.
